Rückbau der Zaunanlage

Gründe für den Rückbau

Bereits bei Erwerb des Geländes am Jägerstieg 1 durch die Deutsche Bundespost in den siebziger Jahren wurde vertraglich vereinbart, dass eine Rückgabe an die Berliner Forsten erfolgen soll, wenn dieses gänzlich oder nicht mehr im vollen Umfang beansprucht werden muss. Da feststand, dass nach Sprengung des Mastes ein erheblicher Teil des Betriebsgeländes nicht mehr benötigt werden würde, erstellte die Deutsche Funkturm neben der Ausschreibung für den Rückbau des Mastes eine weitere Ausschreibung, welche die Anforderungen für den Rückbau der Zaunanlage beinhaltete.

Beschreibung der ursprünglichen Zaunanlage

Die ursprüngliche Gesamtlänge der Zaunanlage betrug ca. 1350 Meter. Diese weiträumige Umzäunung des Geländes war nach der Errichtung des Mastes notwendig geworden, da sich in drei Richtungen zwischen 190 und 193 Meter vom Mast entfernt, die äußeren Fundamentblöcke für die Abspannungen (Pardunen) befanden. Die Zaunanlage hatte insgesamt eine Höhe von 2,40 Metern und bestand aus einem Maschendrahtzaun sowie oberhalb des Zaunes beidseitig, im 45-Grad-Winkel angeordneten, mehreren Reihen Stacheldraht. Direkt hinter dem Zaun befand sich ein Verhau, bestehend aus 3 Reihen L-förmig angeordnetem, gerolltem Nato-Stacheldraht, der durch Stützen gehalten wurde. Über die gesamte Länge der Zaunanlage war eine Beleuchtung installiert, welche aus insgesamt 45 Leuchten mit jeweils 2 Lampen (Leistung jeweils 300 Watt) bestand. Die Leistungsaufnahme der Zaunbeleuchtung betrug somit insgesamt beachtliche 27.000 Watt. Die Toranlage setzte sich aus einem Rolltor, daneben einer Metalltür mit daran befindlichen Schlüsseltresoren sowie aus einem dahinter angeordnetem zweiten Rolltor zusammen. Innerhalb beider Torebenen und zwei weiteren seitlichen Zaunelementen war somit eine Art Schleuse, in der eine umgebaute Telefonzelle stand. In dieser Telefonzelle befand sich eine Funktionsüberwachung für die Pardunenheizung, welche den Betriebszustand oder eine Störung anzeigte und ein Telefon, mit dem eine Verbindung zur Pförtnerloge hergestellt werden konnte. Man war somit in der Lage, die Funktion der Pardunenheizung zu prüfen oder sich beim Pförtner anzumelden, ohne Zugang auf das eigentliche Betriebsgelände zu erhalten. Insgesamt kam man mit dem Aufbau und Gestaltung der gesamten Zaunanlage erhöhten Sicherheitsanforderungen nach, wie sie sonst nur vergleichbar bei militärischen Anlagen vorzufinden sind.

Rückbau

Die Arbeiten für den Rückbau konnten erst nach dem 31. Oktober 2009 beginnen, da laut Berliner Naturschutzgesetz bis dahin die gesetzliche Brut- und Setzzeit andauerte. Zum Zeitpunkt der Ausschreibung existierte noch eine weitere Option, bei welcher der vorhandene Zaun fast vollständig auf einer Länge von 1285 Meter zurückgebaut werden sollte. Letztendlich entschied man sich aber einen Teil der vorhandenen Zaunanlage auf ca. 100 Metern Länge, zur Seite des Jägerstieg hin, zu nutzen. Im ersten Schritt wurde damit begonnen, den neuen Zaun zu errichten. Ein einfacher Maschendrahtzaun mit einer Höhe von 2 Metern und mit einer Gesamtlänge von 255 Metern sollte zusammen mit dem verbleibenden Teilstück des bestehenden Zauns das ursprüngliche Gelände um den Sendeturm und die Betriebsgebäude erheblich verkleinern. Im Anschluss wurde dann erst damit begonnen, die alte Zaunanlage zurückzubauen. Zuerst wurden der Maschendrahtzaun, die Stützen und der gerollte Nato-Stacheldraht demontiert. Ebenfalls wurden die sechs Stromverteilerkästen für die Zaunbeleuchtung und die gesamte Toranlage mit der dazugehörigen Telefonzelle zurückgebaut. Zuletzt erfolgte eine Demontage der 45 Leuchten für die Zaunbeleuchtung. Zur Aufnahme und zum späteren Abtransport des Metallschrotts waren Container am Hubertusweg, am Jägerstieg sowie auf dem Betriebsgelände der ehemaligen Richtfunkstelle abgestellt. Insgesamt dauerten die Arbeiten nur wenige Wochen.

Die neue Zufahrt zum Gelände besteht nun nur noch aus einem einfachen zweiflügeligen Maschendraht-Tor in der Größe 2,00 x 3,00 Meter. Als Ersatz für die ehemals an der Metalltür befestigten Schlüsseltresore, wurde vor dem Zaun eine 6-fach-Tresorschließsäule errichtet. Heute erinnert nahezu nichts mehr an die ehemals beachtlichen Sicherheitsvorkehrungen, die ein unbefugtes Betreten der Richtfunkstelle verhindern sollten.



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